Bahnhöfe im Wandel der Zeit


1845 bis '47 wurde die bisherige Strecke Hannover - Lehrte - Celle über Unterlüß, Uelzen und Winsen (Luhe) weiter bis ins hannöversche Harburg erweitert. Am 1. Mai  1847 fuhr der erste Zug im Uelzer Bahnhof ein. Dieser Bahnhof war ein Provisorium, das kurze Zeit später durch ein solideren Fachwerkbau ersetzt wurde.  

Urbahnhof

   

Uelzen war eine Hauptstation der königlich-hannöverschen Staatsbahn. Da das Verkehrsaufkommen jedoch stark anstieg, wurde der Fachwerkbahnhof bald abgebrochen, und in der Luisenstraße als Wohnhaus wieder aufgebaut. An seine Stelle rückte das 1853 errichtete Steingebäude im englischen Tudor-Stil, der später genannte „Hannöversche Bahnhof“, der an der Ostseite des Gleisfeldes an der Hoefftstraße stand.  

Der neue Hannöversche Bahnhof im Tudor-Stil

   
   
Nach der unrechtmäßigen Annexion des Königreich Hannover durch Preußen, baute die private Halberstadt-Magdeburger Eisenbahngesellschaft 1873 die Strecke von Salzwedel nach Uelzen und weiter nach Langwedel. Die sogenannte „Amerika-Linie“ verband Berlin mit Bremen, bis sie nach dem zweiten Weltkrieg stillgelegt wurde. (Sie sollte eigentlich bereits zum Fahrplanwechsel 1997 wieder in Betrieb gehen, doch Uneinsichtigkeit und übertriebener Starrsinn auf beiden Seiten der Verhandlungspartner Bundesbahn und Anwohner/Gemeinden haben die Wiedereröffnung erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben). Die Uelzer ließen -als treue Hannoveraner- die Züge Bremen-Berlin nicht auf ihrem „Hannöverschen Bahnhof“ halten - die Halberstadt-Magdeburger Eisenbahngesellschaft baute darauf an der Westseite des Gleisfeldes den „Halberstädter Bahnhof“. Noch heute erinnern die ungewöhnlichen Gleisbezeichnungen der Bahnsteige (101-103 auf der hannöverschen Seite und 301-304 auf der halberstädter Seite) an diese Zeit (Für Interessierte: Der Güter- und Verschiebebahnhof südlich des Personenbahnhofs tragen die „200er“ Nummern).

 
 

Der Halberstädter Bahnhof (heute Ringstraße 35)

 
Diese Doppelbahnhofsregelung hielt bis 1888, als der Halberstädter Bahnhof abgebrochen und in der Ringstraße wieder aufgebaut wurde (dort steht er noch heute), und das heutige Bahnhofsgebäude in „Insellage“ errichtet wurde. Der Hannöversche Bahnhof diente daraufhin als Betriebsgebäude, bis er 1933 leider abgerissen wurde.

 
 

Dies Photo des Inselbahnhofs entstand Anfang der 20er Jahre

 

Schließlich seien noch die 1900 eröffnete Strecke über Wieren nach Gifhorn/Braunschweig und bis 1924 errichtet Bahn nach Dannenberg genannt. Letztere wurde 1975 stillgelegt. 1914 sollte eigentlich noch eine Kleinbahn nach Lüchow gebaut werden, die wegen des Weltkrieges allerdings nie gebaut wurde. Diese Kleinbahn wollte einen eigenen Bahnhof in der Esterholzer Straße errichten - so hätte Uelzen neben Hannöverschen und Halberstädter beinahe noch einen Lüchower Bahnhof bekommen.  

Hannöverscher & Inselbahnhof in trauter Zweisamkeit

   
     

Weitere Photos:

   

 

1932 erhielt Uelzen bedeutenen (Eisenbahn-)Besuch: Der Schienenzeppelin machte Halt in der Heidestadt.

Dampflok und Betriebswerk „Uelzen-West“

 
     

   

Der erste elektrische Zug in Uelzen (6. April 1964)

   
     

 

Alte Uelzer kennen ihn noch...

...den Bahnübergang der B4/Nordallée bei der Zuckerfabrik.

 

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Das EXPO-Projekt Bahnhof2000 Uelzen

Zwar wurde das Uelzer Projekt Bahnhof2000 zur Weltausstellung in Hannover nicht mehr rechtzeitig fertig, doch bot genau dies den Besuchern eine Möglichkeit, die sich nie wiederholen wird: Durch den Tod des Baumeisters und Künstlers Friedensreich Hundertwasser war dies nämlich das allerletzte Architekturprojekt, das noch in der Bauphase besichtigt werden konnte

  So sah der Bahnhof Uelzen vor Baubeginn aus: Ein typischer Bahnhof, der verkommt.  
  Im Sommer 2000 konnte man schon die vortreffliche Architektur in den Grundzügen erkennen; schon beim Richtfest wurde er von vielen Festrednern als der schönste Bahnhof Deutschlands beschrieben.  
  Am 25. November 2000 wurde der neue Bahnhof dann endlich eingeweiht. Ganz fertig ist er aber immer noch nicht. Außer am Café,das am Gebäude vorne rechts entsteht, wird auch an anderen Stellen noch ausgebessert.  

Für die Bereitstellung seiner Photosammlung historischer Aufnahmen aus Uelzen bedanke ich mich an dieser Stelle bei Herrn Wolfgang Mocek.


Dies ist meine private Homepage zur Stadtgeschichte Uelzen. Die Homepage der Stadtverwaltung finden Sie unter http://www.uelzen.de